Immer mehr Paare leben in verschiedenen Städten. Grund dafür ist meistens der Job. Auch wenn diese Art der Beziehung für das Paar eine Herausforderung darstellt, kann sie dennoch funktionieren und sogar Vorteile mit sich bringen. Hier finden Sie hilfreiche Faustregeln für Ihre Fernbeziehung. Zudem, welche Menschen sich ganz bewusst für eine Beziehung ohne Alltagstrott entscheiden und zwar nicht nur übergangsweise. 

 

1. Die Situation annehmen

Alles Hadern hilft nichts. Müssen oder wollen Sie den gemeinsamen Lebensmittelpunkt aufgeben - z.B. wegen einer Karriere - beziehen Sie Ihren Partner frühzeitig in Ihren Entscheidungsprozess mit ein. Ein Partner, der sich vor vollendete Tatsachen gestellt sieht, tut sich wesentlich schwerer, die räumliche Trennung nicht persönlich zu nehmen. Sprechen Sie miteinander und tauschen Sie sich offen über ihre Gefühle, Bedürfnisse und Bedenken aus, die mit solch einer Lebensveränderung einhergehen. So fällt es leichter, das Beste aus der Situation zu machen.

2. Einander Vertrauen

Ohne gegenseitiges Vertrauen kann eine Fernbeziehung genau so wenig funktionieren wie eine "nahe". Kontrollanrufe und ständige WhatsApp`s mit: "Wo bist du? Was machst du? Wann rufst du mich endlich zurück?" wirken destruktiv auf das ohnehin schwierige Unterfangen einer Fernbeziehung. Hier helfen Rituale, die getrennte Zeit zu überbrücken und nicht ständig in der Warteposition zu sein. Das kann beispielsweise ein regelmäßiges Telefonat am Morgen oder jeden Dienstag um 20:00 Uhr sein, wo Sie Neuigkeiten berichten oder Probleme besprechen. Warten Sie damit nicht erst bis zum nächsten Wiedersehen. So sind Sie trotz Wochenendbeziehung ein fester Bestandteil im Leben des anderen und die Verbundenheit bleibt bestehen.

3. Zeit für Konflikte

Paare in Fernbeziehungen neigen dazu, von der wenigen Zeit, die sie miteinander verbringen, zu viel zu erwarten. Alles soll perfekt sein! Das führt oft dazu, dass es kein Konfliktverhalten gibt. Nur, weil man sich seltener sieht, bedeutet das noch lange nicht, dass man in der Beziehung niemals streitet oder nicht auch mal  ein Wochenende "verunglücken" könnte. Versuchen Sie nicht, Probleme auszuklammern, um die Harmonie am Wochenende nicht zu gefährden. Besser ist es, Sie schaffen Raum, um zu teilen was Sie stört oder bedrückt. Ansonsten riskieren Sie auf Dauer die Lebendigkeit und Liebe in ihrer Partnerschaft.

4. Geldfragen klären

Das liebe Geld kann nicht nur in Fernbeziehungen zu einem Problem in der Partnerschaft werden. Lange Telefonate und das ständige Pendeln mit Auto, Bahn oder gar Flugzeug kann ganz schön ins Geld gehen. Sprechen Sie das Thema offen an und versuchen Sie es gerecht zu regeln. Wenn einer der Partner wesentlich öfter die Fahrt auf sich nimmt, teilen sie dennoch die Kosten. Der Besserverdienende kann selbstverständlich auch einen höheren Anteil der Reisekosten übernehmen oder teure Restaurantbesuche gehen auf ihn. Tipp: Einige Telefongesellschaften bieten Flatrates in Deutschland und im Ausland an, mit denen Sie unbegrenzt miteinander plaudern können.

5. Dates vereinbaren

Versuchen Sie, bereits bei jedem Abschied einen neuen Termin für Ihr Wiedersehen auszumachen. So haben Sie etwas, worauf Sie sich freuen können, anstatt im Ungewissen auseinander zu gehen. Eine gute Planung ermöglicht zudem, ungestört Freunde zu treffen oder den eigenen Interessen nachzugehen. Vermeiden Sie, nur für die Wochenenden zu leben. In der Zeit bis zum Wiedersehen können Sie telefonieren, mailen, skypen oder sich Videos senden. Probieren Sie aus, was ihnen liegt. Machen Sie sich auch bei Skype-Rendezvous für Ihren Partner schön, anstatt immer nur im Schlabberlook vor dem Computer zu sitzen.

6. Über die Zukunft reden

Dass Sie den Sommerurlaub oder die Feiertage gemeinsam verbringen, ist wahrscheinlich klar. Neben der Planung dieser Glanzpunkte sollten die Partner sich jedoch auch bewusst werden, welche Erwartungen sie auf längere Sicht an die Zukunft haben. Grundsätzlich besteht in einer Beziehung das Bedürfnis nach Weiterentwicklung: Hochzeit, Hausbau, Kinder, vielleicht auch ein gemeinsamer Auslandsaufenthalt. Liegen ihre Vorstellungen zu weit auseinander, gestehen Sie sich und dem Partner dies ein, und schauen sie, ob ihre Beziehung überhaupt eine Zukunft hat. Können Sie sich die Zukunft hingegen gut gemeinsam vorstellen, macht es die Liebe auf Distanz leichter.

7. Einen Zeitrahmen festlegen

Behalten Sie im Blick, wann ein günstiger Zeitpunkt für das Ende ihrer Wochenendbeziehung wäre. Häufig ist das nach dem Studium der Fall, mit Abschluss eines Projekts, bei Arbeitslosigkeit oder bei einer Schwangerschaft, wo Sie sich sowieso aus dem Job zurückziehen wollen und/oder als Vater ihr Kind aufwachsen sehen wollen. Auch ein zuvor festgelegter Zeitraum für ihr Beziehungsleben auf Distanz hat sich bewährt und sollte nicht wesentlich mehr als ein Jahr überschreiten, wenn Sie ihre Beziehung nicht aufs Spiel setzen wollen.

8. Beziehung ohne Alltagstrott

Selbstverständlich gibt es auch viele Paare, die sich ganz bewusst für eine Beziehung ohne Alltagstrott und Streit um Kleinigkeiten entscheiden. Das Modell, als Paar keine gemeinsame Wohnung zu teilen, ist nicht neu und hat zumeist nichts mit räumlicher Entfernung zu tun. Man nennt dieses Beziehungsmodell  „Living Apart Together“ ("getrennt zusammen leben"). Vor allem Paare der Generation 40 Plus, die bereits eine langjährige Beziehung oder eine gescheiterte Ehe hinter sich haben, Alleinerziehende und Witwer entscheiden sich oft bewusst, nicht mit dem neuen Partner zusammenzuziehen. Und das nicht nur übergangsweise, sondern als Lebenskonzept. Neu hingegen ist der Trend im zweiten und dritten Lebensabschnitt als Paar in einem gut gemischten Mehrgenerationsmodell  "Wohnungstür an Wohnungstür" getrennt zusammenzuleben.

 

 

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